Grossratswahlen am 25. März 2018 — Warum braucht es die SP?
Die Spardebatte im Grossen Rat ist vorbei. Ich habe mich dezidiert gegen verschiedene Abbaumassnahmen im Bereich Soziales, Gesundheit und Bildung gewehrt. Leider vergeblich. Die bürgerliche Mehrheit im Grossen Rat konnte sich durchsetzen. Fazit: Für einige wenige sehr profitable Unternehmen wurde eine Steuersenkung beschlossen, die nun durch schmerzhafte Abbaumassnahmen beim Service Public zulasten der Bevölkerung und insbesondere des Mittelstands finanziert werden muss.
Der Steuerwettbewerb in der Schweiz hat diese Spardebatte ausgelöst. Er führt in einen Teufelskreis und der Kanton Bern als einer der grössten Flächenkantone der Schweiz kann hier weder mithalten noch etwas gewinnen.
Anzufügen bleibt, dass ich bei diesem Sparpacket eine Mehrheit der von der Regierung vorgeschlagenen Massnahmen mitgetragen habe, weil diese verantwortbar waren. Ich bin nicht grundsätzlich gegen jede Sparmassnahme, aber das vom Grossen Rat beschlossene Abbbauprogramm geht eindeutig zu weit.
Mit grosser Sorge blicke ich in die Zunkunft: Wenn die Mehrheitsverhältnisse im Grossen Rat bei den nächsten Wahlen gleich bleiben, drohen die nächsten Steuersenkungsprogramme. Bei diesen geht es dann darum, den Privatpersonen mit sehr hohen Einkommen und Vermögen weitere Steuergeschenke zu machen.
Die Mehrheit der Bevölkerung wird wieder leer ausgehen. Dagegen werde ich mich mit aller Kraft wehren. Wenn schon Steuersenkungen, dann für alle und insbesondere für die Bevölkerung mit bescheidenen Einkommen. Eines ist allerdings sicher: Die dafür nötigen zusätzlichen Sparmassnahmen werde noch mehr Bürgerinnen und Bürger und Politikbereiche treffen und noch mehr weh tun.